Im Rahmen der 650-Jahr-Feier der Stadt Gefell fand im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth ein „Tag der Historie“ statt. Zusätzlich zum regulären Museumsprogramm mit Kurzfilm, Freigelände, Ausstellungen und begehbarem Fahrzeugdepot konnten die Gefeller Bürger und die interessierte Öffentlichkeit besondere Bildungsangebote wahrnehmen. Das reiche Angebot bot spannende historische Einblicke und Informationen zu Natur und Umwelt für Groß und Klein. Im Museum nahmen zahlreiche Besucher an kostenlosen Kurzführungen zum historischen Ort „Little Berlin – Das geteilte Dorf Mödlareuth“ und an Rundfahrten mit einem Trabant Kübel der DDR-Grenztruppen teil. Die Stiftung Naturschutz Thüringen informierte im Freigelände über ihre Arbeit und bot am Übergang des Museumsgeländes zum Grünen Band thematische Kurzführungen an. Interessierte Besucher konnten den in Sachsen gelegenen Erinnerungsort „Grenzturm Heinersgrün“ besuchen, der zu diesem besonderen Anlass geöffnet wurde. Auf die größte Resonanz stieß der am Nachmittag stattfindende Vortrag von Günter Wetzel „Der Ballon“. Die mehr als 100 Zuhörer trotzten der Hitze des Tages und stellten im Anschluss an die Ausführungen Herrn Wetzels zahlreiche Fragen. Die berühmte Ballonflucht hat einen starken regionalen Bezug: Die Familien Strelzyk und Wetzel aus Pößneck flohen am 16.09.1979 mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR. Sie landeten bei Naila im Landkreis Hof und bauten sich in Westdeutschland ein neues Leben auf.
Seinen Abschluss fand der historische Tag mit einer Veranstaltung in der Gefeller Stadtkirche. Der Vortrag „Streiflichter aus der Geschichte der Stadt Gefell und ihrer Kirche“ von Prof. Dr. Gerhard Jahreis (Jena) wurde von einem Kammermusikkreis unter Leitung von Kantor Stefan Feig gerahmt.
Insgesamt nahmen über 350 Besucher das museale Sonderprogramm wahr und machten den Tag damit zu einem großen Erfolg.