Vor 45 Jahren, am 16. September 1979, ereignete sich einer der spektakulärsten Fluchtfälle an der 1.393 km langen innerdeutschen Grenze. Mit einem selbstgebauten Heißluftballon gelang den Familien Wetzel und Strelzyk aus Pößneck (Thüringen) die Flucht über die Grenzsperranlagen aus der DDR in die Bundesrepublik.
Unmittelbar nachdem am 15. September der dritte Ballon fertiggestellt war, entschlossen sich die beiden Familien aufgrund der günstigen Wetterbedingungen noch in derselben Nacht zu starten. Die Hülle dieses Ballons war etwa 28 m hoch und 20 m breit. Die Gondel bestand aus einer 1,40 m x 1,40 m breiten Plattform mit einem 80 cm hohen Geländer aus vier Eckpfosten und Wäscheleine.
Als Startplatz diente eine Wiese bei Oberlemnitz. Während der Fahrt saßen die zwei Frauen und vier Kinder mit dem Rücken zum Geländer und hielten sich an den in der Mitte stehenden vier Propangasflaschen fest, die beiden Männer standen. Die Ballonfahrt dauerte ca. 28 Minuten, in denen eine Distanz von 18 Kilometern zurückgelegt wurde.
Der Ballon landete schließlich in einem Waldstück bei Naila im Landkreis Hof. Nach der Landung hielten sich die Frauen mit den Kindern in einem Gebüsch versteckt, während die beiden Männer die Gegend erkundeten. Sie stießen dabei auf eine Streife der bayerischen Landpolizei, die ihnen bestätigte, dass sie in der Bundesrepublik angelangt waren. Günter Wetzel, einer der beiden Hauptakteure, wird in seinem Vortrag nochmals die Vorgeschichte und die Ereignisse der Ballonflucht Revue passieren lassen. Anschließend berichten die Zeitzeugen Hermann Spörl (damals Beamter der Bayerischen Landpolizei) und Peter Richter (ehemaliger Soldat der DDR-Grenztruppen) über ihre Erinnerungen an diese Ballonflucht.
wann: | 16.09.2024 (Montag) 16.00 Uhr |
wo: | Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth Mödlareuth 13 95183 Töpen Kino-/Vortragsraum 1 |
Nur beschränktes Platzangebot vorhanden – Teilnahme nur nach telefonischer Voranmeldung unter: 09295/ 1334.
Titelfoto: Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth / Bayerische Grenzpolizei