Mit der symbolischen Öffnung eines Grenztores mit Trabi-Korso über den nachgebauten Grenzübergang hat Mödlareuth den 30. Jahrestag der Grenzöffnung gefeiert.
„Wir wussten nicht, wann der Tag kommen wird. Aber wir wussten, dass er kommt: der Tag der Freiheit“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei den Feierlichkeiten. Dann rollen – wie schon vor 30 Jahren – knapp 100 Trabi, Wartburg, Moskwitsch und andere historische Fahrzeuge über den nachgebauten Grenzübergang von Mödlareuth. Gesäumt von hunderten Bürgerinnen und Bürgern aus Bayern, Thüringen und Sachsen, die gekommen sind, um diesen historischen Tag an einem historischen Ort zu feiern.
Im Anschluss an den Autokorso lud Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gemeinsam mit der Stiftung Wertebündnis Bayern zu einem Festakt mit Festreden, einer Podiumsdiskussion und einem Empfang ein.
Die Veranstaltung „Die Trabis kommen…“ ist einer der Höhepunkte im Rahmen einer ganzen Reihe von Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Sie soll nicht nur an den geschichtsträchtigen 9. November 1989 mit dem Fall der Mauer in Berlin erinnern, sondern auch an die damit verbundene Öffnung der innerdeutschen Grenze, in deren Folge zahlreiche neue Grenzübergänge in der bayerisch-sächsisch-thüringischen Grenzregion entstanden sind.
Bereits am Montag dieser Woche wurde eine Lichtinstallation auf dem Freigelände des Deutsch-Deutschen Museums eröffnet. Diese Installation besteht aus Metallstelen mit LED-Lichtkegeln, die den historischen Mauerverlauf in Mödlareuth nachzeichnen. Die Installation schließt sich an die 100 Meter lange Original-Mauer an und führt über den ehemaligen Grenzübergang Mödlareuth. Durch die Illumination ist der frühere Mauerverlauf auch bei Dunkelheit sichtbar.
Der damalige Grenzübergang wurde nun mittels einer Holzkonstruktion nachgebaut. Dazu wurden zehn Mauersegmente errichtet. Jedes Mauersegment entspricht dabei symbolisch einem der ehemaligen zehn neuen Grenzübergänge, die nach dem 9. November 1989 im bayerisch-sächsisch-thüringischen Grenzgebiet errichtet wurden. Auf jedem Mauersegment wurde mit einem großformatigen historischen Foto in Digitaldruck jeweils einer der zehn Übergänge dargestellt.
Landrat und Vorsitzender des Zweckverbandes Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth, Dr. Oliver Bär, freute sich über einen weiteren wichtigen Baustein, der Mödlareuth vor allem im Jubiläumsjahr auch überregional Bedeutung zukommen lässt: „Ich bin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur für die Förderung der Gedenkveranstaltung, insbesondere der Lichtinstallation und des Mauer- und Übergangsnachbaus, sehr dankbar. Gleichsam danke ich dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das ebenfalls Fördermittel für die Veranstaltung bewilligt hat.“
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