Zum Vortrag „Vom Sperrbrecher zum staatsfeindlichen Menschenhändler“ mit Hartmut Richter aus Berlin hatte das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth am Dienstag, den 20.06.2017 eingeladen.
Hartmut Richter referierte eindrucksvoll über seine eigene Flucht am 27. August 1966 durch den Teltowkanal nach West-Berlin sowie über die erfolgreiche Schleusung von 33 Personen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland.
Beim Versuch, seine Schwester mit ihrem Verlobten im Kofferraum versteckt nach West-Berlin zu schleusen, wurde er am 04. März 1975 festgenommen und zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Eindrucksvoll berichtete er über seine Erlebnisse in der MfS-Untersuchungshaftanstalt Potsdam und in den Gefängnissen in Rummelsburg und Bautzen II. Am 02. Oktober 1980 wurde Hartmut Richter von der Bundesrepublik freigekauft. Als Hartmut Richter nach der Wiedervereinigung seine Stasi-Akten einsah, fand er neben zahlreichen IMs, die ihn bespitzelten, auch Pläne des MfS, die seine „physische Vernichtung“ vorsahen.