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Tätigkeitsbericht des Museumsleiters

Museumsleiter Robert Lebegern hat bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth über das Museumjahr 2023 berichtet und einen Ausblick auf die Planungen für 2024 gegeben.

Wie berichtet, stand das Jahr 2023 weiterhin im Zeichen der Umgestaltungs- und Erweiterungsmaßnahmen. Doch parallel zu Bauplanungen und -tätigkeiten hat sich der Museumsbetrieb nach der Corona-Pandemie weiter normalisiert und es konnten wieder zahlreiche Gäste begrüßt werden. Auch drei Sonderausstellungen wurden gezeigt, etwa zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR.

Besucher, Gäste und Medienbesuche

Auf Einladung von Landrat Dr. Oliver Bär stattete im April 2023 etwa Bundespräsident a.D. Joachim Gauck gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt dem ehemals geteilten Dorf einen Besuch ab, sprach mit Zeitzeugen sowie mit Vertretern des Museums und der Politik. Im Mai wurde die Grundsteinlegung des Neubaus mit Staatsministerin Claudia Roth (Bundesbeauftragte für Kultur und Medien), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der damaligen Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales des Freistaates Bayern Melanie Huml, der damaligen oberfränkischen Regierungspräsidentin und Vorsitzenden der Oberfrankenstiftung Heidrun Piwernetz sowie zahlreichen Ehrengästen gefeiert. Anfang September wurde der Grenzturm Heinersgrün im Vogtlandkreis im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Melanie Huml feierlich eröffnet. Im Oktober traf eine neue Attraktion in Mödlareuth ein: Das Fluchtflugzeug DOWA 81 von Dr. Gerhard Wagner wird künftig in der Ausstellung zu sehen sein.

Darüber hinaus konnten 22 regionale und überregionale Medienvertreter begrüßt werden, die eigens über das Museum berichteten. Neben einem niederländischen Fernsehteam führten etwa die Sender Kabel Eins Fernsehdreharbeiten für die Sendereihe „Deutschlands größte Geheimnisse“ und 3sat für die Sendereihe „Beim Pelzig auf der Bank“ mit dem Kabarettisten Frank-Markus Barwasser durch.

„Hinsichtlich der Besucherzahlen ist die Delle der Pandemie-Jahre 2020, 2021 und 2022 überwunden“, erklärte Robert Lebegern. Mit insgesamt knapp 66.000 Gästen näherte man sich trotz der laufenden Bautätigkeiten 2023 wieder dem Vor-Pandemie-Niveau an. Insgesamt haben 707 Besuchergruppen das Museums besucht (163 Gruppen ohne Führung, 544 Gruppen mit Führung), davon 434 Erwachsenengruppen, 29 Gruppen politischer Bildung (z.B. von der Bundeswehr) und 244 Schülergruppen.

Bundesweite Zusammenarbeit und Wissensvermittlung

„Die Menschen sind begeistert von der Vermittlungsarbeit, die sie hier erfahren können“, berichtete auch der Verbandsvorsitzende Landrat Dr. Bär. „Insbesondere für die neue Gestaltung und Aufbereitung des Außengeländes erhalten wir bereits sehr positive Rückmeldungen.“ Die Bauabnahme für das Freigelände war im Juli erfolgt.

Im Frühjahr 2023 konnte nach dreijähriger pandemiebedingter Pause wieder das erste dreitägige Schülerseminar durchgeführt werden. Insgesamt zehn mehrtägige Schülerseminare wurden 2023 veranstaltet. Zudem wurden zahlreiche weitere Veranstaltungen mit Schulklassen, Universitäten und Hochschulen durchgeführt, Facharbeiten sowie Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten unterstützt und an Treffen von Historikern, Pädagogen und Museumsexperten, wie etwa im Rahmen des europäischen Kulturerbe-Siegels „Stätten des Eisernen Vorhangs“, teilgenommen.

Auch die bundesweite Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen setzte das Museum erfolgreich fort, etwa mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung oder dem Stasi-Unterlagenarchiv Gera. Das Museum präsentierte sich überregional z.B. durch die Teilnahme an der Geschichtsmesse der Bundesstiftung Aufarbeitung in Suhl oder an der Tagung „Kulturelle Bildung“ der BKM in Berlin, mit einem Info-Stand auf dem Bürgerfest des Thüringer Geschichtsverbundes in der Gedenkstätte Andreasstraße Erfurt zum Tag des offenen Denkmals und mit einer Museumspräsentation im Bayern-Pavillon bei der zentralen Veranstaltung zum Tag des Deutschen Einheit in Hamburg sowie bei vielen weiteren Veranstaltungen und Konferenzen.

„Das Deutsch-Deutsche Museum ist in vielerlei Hinsicht präsent und gesucht, nicht nur vor Ort in Mödlareuth“, so das Fazit von Landrat Dr. Oliver Bär.

Ausblick auf 2024 und 2025

Neben dem regulären Museumbetrieb sind auch für 2024 wieder Sonderaktionen in Planung, wie etwa Öffnungstage des Grenzturms Heinersgrün oder besondere Museumsangebote zum Internationalen Museumstag im Mai und zum Tag des offenen Denkmals im September.

Im Jahr 2024 stehen in der Region zudem mehrere Jubiläen bzw. Gedenktage zum Thema deutsche Teilung und deutsche Einheit an: Im September jährt sich die Ballonflucht aus Thüringen in den Landkreis Hof zum 45. Mal. Im Oktober wird des 35. Jahrestags der Ankunft der Prager Botschaftsflüchtlinge in Hof gedacht. Im November steht zunächst der 35. Jahrestag der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze an und im Dezember können dann 35 Jahre Mauerfall in ‚Little Berlin‘ Mödlareuth gefeiert werden.

Ein weiteres Highlight wird der Frankenpost-Firmenlauf im September sein, der mit Blick auf die Museumsanlagen durch das Dorf führen wird. Auch die Planungen für den Bayerisch-Thüringischen Wandertag 2025 in Mödlareuth laufen bereits dieses Jahr.