Der Rohbau des Museumsneubaus ist inzwischen weit vorangeschritten, nun wird der Ausbau vorbereitet. Zuletzt wurden die Aufträge für Metallbauarbeiten und Dachabdichtungsarbeiten vergeben. Das berichtete Projektsteuerer Maximilian Loos von Drees & Sommer. „Diese Woche soll beim aktuell laufenden Holzbau noch möglichst viel erledigt, Wände und Decken gesetzt werden, bevor es in die Winterpause geht“, so Loos. Die Kosten für das Erweiterungsprojekt liegen weiterhin im Plan.
Stefanie Spiegelhalder und Alexander Hagedorn von facts and fiction legten den Gestaltungsentwurfs für die zukünftige Dauerausstellung im Neubau vor. Gemäß des vom wissenschaftlichen Beirat erarbeiteten Ausstellungskonzepts wird die Ausstellung Großteils in historische Epochen unterteilt sein, von Epoche 1 „Deutschland wird geteilt“ bis hin zu Epoche 4 „Grenzöffnung“ mit einer eindrucksvollen Inszenierung der Ereignisse.
„Das Zusammentragen der Inhalte und des Materials ist nun abgeschlossen, alle Wände der Ausstellung sind verplant“, berichtete Stefanie Spiegelhalder. Auch das Fluchtflugzeug, das als eines der größten Exponate im Neubau ein Eyecatcher sein wird, ist – wie berichtet – bereits in Mödlareuth. Der Gestaltungsentwurf sieht vor, dass jede Epoche eine eindrucksvolle Auftaktinszenierung erhält und dann näher erläutert wird. Zum Einsatz kommt dabei ein Medienmix aus Bildern, Texten, dreidimensionalen Ausstellungsstücken, Filmmaterial und Audiostationen mit Zeitzeugenberichten.
„Die Ausstellung beginnt bereits im Foyer mit einer ersten zentralen Inszenierung aus einer Zitate-Wand und dem 3D-Modell des Dorfes“, erklärte Alexander Hagedorn. „In der sich anschließenden großen Ausstellungshalle wird es keine abgeschlossenen Räume, sondern einen Rundgang geben, der vorgegeben durch die Architektur auf einen Fluchtpunkt zuläuft und sich verdichtet“, so Hagedorn zur Besucherführung. „Wir wollen die Besucher intuitiv durch die Ausstellung führen, ohne ein Gefühl des Zwangs.“
Sowohl die Geschichte Mödlareuths als auch der weltpolitische Rahmen werden dabei beleuchtet. Auch durch ein großes Panoramafenster wird eine Verbindung zwischen Ausstellungsinhalten und der Lebensrealität im Dorf hergestellt: Der Blick aus dem Inneren reicht bis zum Dorf mit dem Außengelände und den Sperranlagen. „Auch die Perspektive von draußen ins Innere, auf die Ausstellung, die zwei Stockwerke und das von der Decke hängende Flugzeug wird sehr attraktiv sein“, so Hagedorn.
Abschließend präsentierten die beiden Ausstellungsgestalter dem Gremium Muster von Materialien und Schriften, die in der Ausstellung verwendet werden.
„Die Ausstellung ist das zentrale Element unseres Erweiterungsprojektes. Ich freue mich sehr auf die Umsetzung“, so das Fazit des Zweckverbandsvorsitzenden Landrat Dr. Oliver Bär.
„Mit dieser Ausstellung setzen wir unseren Bildungsauftrag um“, so der stellvertretende Vorsitzende Landrat Thomas Fügmann, der dem Team von facts and fiction viel Erfolg bei der Umsetzung wünschte. Der präsentierte Entwurf wurde von der Zweckverbandsversammlung sehr positiv aufgenommen und zur Umsetzung freigegeben. Somit kann nun die Umsetzung und konkrete grafische Ausgestaltung der Inhalte erfolgen.